Besuche der Festung und des Dorfes Bertinoro

Die hübsche Stadt Bertinoro liegt auf einem Hügel 247 m über dem Meeresspiegel zwischen Forlì und Cesena und rund 3 Kilometer von der Via Emilia. Das Dorf  ist ein klassiches Beispiel  einer mittelalterlichen Ansiedlung. Der Stadt wurde der Beiname Balkon der Romagna und der Gastfreundschaft gegeben und die Säule „Colonna delle Anella“ (mit  Ringen) als  Wahrzeichen angesehen.

colonna_delle_anella_bertinoroSeitlich der Piazza steht die beruehmte Colonna delle Anella. Diese Saeule wurde im 13. Jh. auf Anweisung zweier Adliger aus Bertinoro, Guido del Duca und Arrigo Mainardi hin errichtet.

Die beiden beabsichtigen hiermit, die einheimischen Familien zu versoehnen, die sich staendig untereinander stritten, um den Durchreisenden, die in Bertinoro eine Ruhepause einlegten, Unterkunft zu bieten.  Indem der Fremde sein Pferd an einen der zwoelf an der Saeule angebrachten Ringe band, jeder auf eine der in Bertinoro ansaessigen Familien hinweisend, konnte er erkennen, welches Haus ihn beherbergen wuerde.

In Wirklichkeit fand im Jahre 995 in der Burg eine Zusammenkunft der damals Maechtigen der Romagna statt, die gemeinsam eine Loesung fuer die im Gebiet wuetenden Streitigkeiten suchten. Diese wurde sofort darueber einig, dass die Loesung dafuer im Beisammensein und Meinungsaustausch lag. Aus dieser  Erkenntnis setzte sich die einheimische Gastfreundschaft in Freundschaft zwischen den Voelkern, sowie in Freude an der Fremdenaufnahme um.

Alljaehrlich, am ersten Septembersonntag, wiederholt sich der alte Brauch: die Fremde nehmen einen an der Saeule befestigten Umschlag ab und nehmen als Gast an der Mahlzeit bei einer Familie in Bertinoro teil.

Das Stadtzentrum wurde ursprünglich  um die Stadtburg  wahrscheinlich  um das Jahr 1000 erbaut; entlang der landschaftlich schönen Weinlesestrasse werden wir am Piazza della Libertà der Gastfreundschaftsäule  ankommen.

Auf dem gleichen Piazza della Libertà erhebt sich direkt neben dem Rathaus die Kathedrale, die mit drei Kirchenschiffen und im Bramante Stil  errichtet wurde.

Das  Rasthaus von Bertinoro aus mittelalterlicher Zeit wurde im Jahre 1306 von Pino Ordelaffi erbaut,  um  Wohnsitz des Gouverneurs  und der bürgerlichen Macht  zu werden und alle politischen und administrativen Angelegenheiten des Dorfs regelte.

Führungen durch die Rocca di Bertinoro

Die Strasse Piangipane entlang werden wir  an der mittelalterlichen Burg ankommen, die dank ihrer privilegierten Lage immer eine der meisten gefürchtesten Verteidigungsanlagen war, sowie ein sicherer Schutz. Im Jahr 1177 lebte der Kaiser Friedrich Barbarossa  mit seinem Hof und seiner Armée in der Burg und später war der Wohnsitz von berühmten Persönlichkeiten, wie die Sforza und Borgia, bis 1584, als dieser der Bischofswohnsitz wurde.

Zurzeit beherbergt die mittelalterliche Burg ein einzigartiges  Museum den monotheistischen Religionen gewidmet: Judentum,  Christentum und Islam, hervorragendes Beispiel des Dialogs  zwischen  den verschiedenen Kulturen  mit den  Werken von Giacomo Manzù und Rembrandt. Die Burg wird auch wegen ihrer wunderbaren Vergangenheit, besonders während der Herrschaft der Mainardi  und Guido del Duca erinnert, wie Dante erlaeutert.

Bertinoro ist auch der Sitz des Verbands Weinstrasse und Geschmaecker  der Hügeln von Forlì-Cesena und hat daher  eine  grosse Konzentration an hochwertigen Weinkellereien.
Ich rate, um die Kultur des Gebiets völlig  zu geniessen, ein Anhalten  bei einem Winzer und einem Herstellungsprozess beizuwohnen und sich einer Fuehrung mit Wein und Kostproben lokaler Produkte anzuschliessen.

INFORMATIONEN 

Abfahrtspunkt: Weinlesestrasse
Ankunftspunkt: mittelalterliche Burg

Eintritt  zum interreligiösen Museum: 4,00 €, ermäßigt 3,00 € (nicht im Preis des Besuchs enthalten)

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